New Defender – welcher Dachträger? Original, Frontrunner, Rhino oder was?

New Defender – welcher Dachträger? Original, Frontrunner, Rhino oder was?

7. Februar 2022 Aus Von Kenny

Wie für jeden anderen echten Offroader kommen auch für den neuen Defender immer mehr Dachträger in den Markt und man steht vor der Frage:

Welcher Dachträger ist der beste?

Exakt diese Frage ist aber gar nicht so leicht zu beantworten, denn Dachträger sind oft sehr unterschiedlich und man kann gar nicht genau sagen, dieser oder jener ist der Beste.

Denn während der eine in Sachen Vielseitigkeit und Platzangebot vorne liegt, kann der andere vielleicht besonders dadurch punkten dass er sehr leise ist oder dass die Fahrzeughöhe sich nur gering vergrößert – für Leute die in der Großstadt leben und oft in öffentliche Parkhäuser fahren wollen ist dies nämlich oft ein unschlagbares Argument.

Überblick über verfügbare Dachträgersysteme für den New Defender

Gehen wir einfach mal auf die verschiedenen Modelle ein:

Original Land Rover Dachträger für den New Defender

Der Land Rover Originaldachträger (Preis ca. 1.400€) kann auf die werksseitig vorhandenen Schienen montiert werden. Der Dachträger bietet im Heckbereich eine geschlossene Fläche und eine große Aussparung für die Finne (Antenne) die mittig im Heckbereich auf dem Dach montiert ist. Aufgrund der Tatsache, dass diese geschlossenen Flächen aufgrund ihrer kleinen Größe recht steif sind, biegen sich diese wenig durch wenn man darauf steht und bieten einen guten Stand, beispielsweise zum Beladen. Die große Aussparung hingegen raubt einem natürlich etwas Platz, bietet aber den Vorteil, dass der Empfang nicht gestört wird. Weiter vorne befinden sich insgesamt 6 weitere Querträger mit Nutenschienen (zwei weitere in den Plattformen am Heck) in denen man Nutensteine befestigen kann. Ein Windschild fehlt beim Originaldachträger, aufgrund der relativ flachen Bauform und der aerodynamischen, keilförmigen Form des gesamten Trägers ist er jedoch vergleichsweise leise (unbeladen). Das Zubehörangebot für den Originalträger ist nicht sehr groß, dennoch kann er mit den vorhandenen Montagemöglichkeiten gut bestückt werden.

Fazit: Der Originaldachträger fügt sich sehr harmonisch in die Optik des gesamten Fahrzeuges ein. Die Funktionalität ist gut, ebenso die Verarbeitung. Manchen hingegen scheint diese Original-Optik jedoch ein wenig zu „modern“ zu sein. Der rauhe Charakter den Offroader mit Dachträgern oft haben, wirkt hier sehr geschliffen und zahm. Aber über Optik lässt sich bekanntlich streiten.

Slimline II Dachträger New Defender von Frontrunner

Die Firma Frontrunner gehört zu den Klassikern im Bereich von Dachträger-Aftermarket Systemen und bietet den Slimline II (ca. 1.400€) nun auch für den New Defender an. Der Slimline II bietet mit einer Länge von 2166mm und 1255mm Breite eine sehr große, völlig rechteckige und ebene Fläche (es gibt aber auch einen kleineren in 1560mm x 1255), die bei Bedarf durch das Hinzufügen von weiteren Querträgern auch komplett geschlossen werden kann. Ein besonderer Vorteil des Slimline kommt vermutlich für diejenigen Besitzer zum Tragen, die auf dem vorherigen Fahrzeug auch schon einen Frontrunner Träger hatten, denn das gesamte Zubehör aus dem riesigen Sortiment von Frontrunner ist universell natürlich auch auf dem New Defender zu verwenden. Egal ob Halterung für das Fahrrad, Dachzelt, Markise, Spaten, Axt, Kochtopf, Tisch, Flaschenöffner oder Reserverad – alles kann weiter verwendet werden. Hinsichtlich der Universalität und Vielseitigkeit ist der Frontrunner somit hervorragend. Die vielen Anbaumöglichkeiten, sowohl in den Querstreben als auch in den Rahmenschienen bieten eine schier unüberschaubare Individualisierungsmöglichkeit an. Diese Vielseitigkeit erkauft sich der Frontrunner Träger aber mit etwas mehr Aufbauhöhe und minimal höherer Lautstärke und einer recht kastigen Form, die keinesfalls so geschwungen ist wie der Originalträger und auch nicht der Fahrzeugform folgt. Die Optik ist demnach Funktional und rauh, aber andererseits ist dies auch genau das was viele an ihm lieben. Er sieht eben danach aus, benutzt werden zu wollen und macht nie den Eindruck ein stylisches Design-Gimmick zu sein. Montiert werden kann der Slimline 2 übrigens sowohl mit als auch ohne Original Dachreling. Im Standard kommt er mit einem eigenen Fuß, wobei man zur Montage die werksseitige Dachreling abmontieren muss (sofern vorhanden). Es gibt aber auch Zubehör, so dass man den Träger in die Original Dachreling montieren kann.

Fazit: Ein extrem universeller Träger mit einem riesigen Zubehör Angebot welcher dem Fahrzeug eine rauhe Offrroad und Expeditions-Optik verleiht, leider mit dem Nachteil nicht der leiseste zu sein. Dafür aber sehr praktisch.

Hinweis: Wer bereits von seinem Discovery 3 oder 4 einen Slimline II Dachträger besitzt, kann die Hauptplattform des Trägers auf dem New Defender weiterverwenden. Lediglich die Füße müssen getauscht werden. Sprecht uns dazu einfach an, dann beraten wir Euch!

 

PioneerNG für den New Defender von Rhino Rack

Der Pioneer NG (Next Generation?) für den New Defender folgt dem gleichen Prinzip wie das System vom Wettbewerber Frontrunner und bietet eine komplett Ebene Plattform mit einer Fläche von 2128mm X 1236mm. Der Träger von Rhino Rack ist ebenfalls rechteckig und völlig eben. Eine absolute Besonderheit beim Rhino Rack Pioneer NG ist die Querverstrebung des Systems. So verfügt der Dachträger über die Länge neben dem eigentlichen Rahmen über insgesamt 5 Querstreben auf denen dann zusätzlich zu dem Rahmen noch 4 Längsschienen mit den typischen Nuten montiert sind. Durch diese „Gitterkonstruktion“ bietet der Träger natürlich eine enorm hohe Steifigkeit und biegt sich am wenigsten von allen Trägern durch. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Fläche des Trägers auch über den Rahmen hinaus nahezu komplett eben ist. Überstehende Beladung ist somit auch kein Problem. Aufgrund dieser gitterförmigen Struktur und der daraus resultierenden Höhe und der entstehenden Windverwirbelungen ist der Dachträger nicht der leiseste im Vergleich.

Fazit: Der Rhino Rack Dachträger ist sehr stabil und steif, biegt sich also kaum durch. Die Fläche die er bietet ist sehr geschlossen, die Anordnung der Nutenstreben in Längsrichtung ist jedoch ein klein wenig ungewöhnlich, bietet aber in verschiedenen Situationen auch Vorteile.

 

Gesamtfazit:

Jeder Träger hat spezielle Eigenschaften die ihm gewisse Vorteile einbringen, aber auch zu gewissen Nachteilen führen. Einen Testsieger zu küren ist aus meiner Sicht nicht möglich, da die Eigenschaften zu unterschiedlich sind. Wer eine geschwungene Optik sucht und gerne im Original-Look verbleiben will, für den führt (derzeit) kein Weg am Originalträger vorbei. Die Funktionalität des Originalen ist gut, aber nicht die beste im Vergleich. Wer eine etwas rauhere Optik und etwas mehr Universalität sucht, der sollte sich im Lager von Trägern wie dem Frontrunner und dem Rhino Rack umschauen. Der Frontrunner punktet hier mit einem riesigen Zubehör Angebot, der Rhino Rack Pioneer NG mit einer hohen Steifigkeit.

Hinweis zum Schluss:

Leider haben wir die Dachträger noch nicht im persönlichen Langzeittest testen können. Unsere Informationen basieren somit auf den technischen Beschreibungen und einer optischen Beurteilung der Träger sowie aus dem Feedback von Kunden. Wir ergänzen diesen Beitrag, wenn wir Praxiserfahrung vorweisen können, gleiches gilt für Bilder. Zudem werden wir weitere Dachträger in diese Liste aufnehmen, wenn diese in den Markt eingeführt wurden und verfügbar sind. Gerne nehmen wir entsprechende Hinweise entgegen.

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