„Offroad Aftercare“ – Fahrzeugpflege nach dem Offroad-Einsatz
Luftfilter reinigen
Der Luftfilter sorgt bei einem Verbrennungsmotor dafür, dass die angesaugte Luft die im Motorblock verbrannt wird frei ist von Verunreinigungen. Dies geschieht indem, wie der Name schon sagt, die Luft vor dem Einlass in den Motor gefiltert wird. Natürlich kann sich ein solcher Filter aber auch zusetzen.
Wenn der Filter sich mit Staub und anderen Verschmutzungen erst einmal zugesetzt hat, lässt er weniger Luft hindurch als ein sauberer Filter. Das führt dazu, dass die Motorleistung sinkt. Zudem können sich bei verschmutzten Filtern auch Staubpartikel und andere Verschmutzungen lösen und so in den Motor gelangen. Daher sollte man immer tunlichst darauf achten, regelmäßig den Luftfilter zu prüfen und zu reinigen oder bei Bedarf auszutauschen.
Besonders bei intensiven Fahrten im staubigen Gelände sollte so etwas regelmäßig erfolgen – am besten jeden Tag nach der Geländefahrt. Besonders starke Verschmutzungen kommen oft auch daher, dass man in der Kolonne fährt und zu wenig Abstand zu den voraus fahrenden Geländewagen lässt. Die wirbeln „offroad“ nämlich immense Mengen an Staub auf und all dieser Staub wird dann angesaugt und bleibt im Luftfilter hängen.
Eine bebilderte Anleitung wie man den Luftfilter wechselt, findet ihr hier.
Luftkompressor
Der Kompressor des Luftfahrwerkes befindet sich vor dem Hinterrad auf der Fahrerseite. Der Kompressor wird geschützt von einer Kunststoffwanne, die sich bei Fahrten im Gelände gerne einmal mit Schlamm vollsetzt und in der man regelmäßig große Mengen an Sand, Schlamm und kleinen Steinen findet. Wenn der Dreck hier zu hoch steigt, ist das auf keinen Fall gut für den Kompressor, der dort auch schwingend gelagert ist und der natürlich auch Wärme abführen muss.
Die Abdeckung ist mit zwei Kreuzschrauben (von der Seite eingeschraubt) und mit einer M6 (SW10) Schraube von unten befestigt ist. Zudem ist der Kunststoffschutz ringsrum über Halter eingeklippst. Er lässt sich also sehr leicht entfernen. Einfach die drei Schrauben entfernen, dann die Halteklippse lösen (diese sind recht robust und brechen eigentlich nicht ab), dann die Abdeckung nach unten herausziehen.
Hier ein paar Fotos von meinem Disco 4:
Motorkühler
Hinter dem Kühlergrill befindet sich unmittelbar der Kühler für den Motor. Dieser setzt sich bei längeren Geländefahrten oft mit Staub und Schlamm zu. Wenn dann keine Luft mehr durch den Kühler hindurchströmen kann, wird der Motor nicht richtig gekühlt. Am ehesten macht sich das bemerkbar wenn der Motor bei viel Belastung geringem Fahrtwind ausgesetzt wird, also beispielsweise einer bergauf Fahrt mit Anhänger. Dann kommen Fehlermeldungen: Motor überhitzt
Daher ist es wichtig den Kühler sehr gut mit einem dicken Wasserstrahl oder mit Druckluft auszupusten. Vorsicht bei zu starkem Einsatz des Hochdruckreinigers!
Zum Ausbau des Grills muss man die Motorhaube öffnen und dann zuerst sie vier Halteklemmen an der Oberseite aushalen. Danach greift man relativ weit unten in den Grill hinein und zieht den Grill mit einem beherzten Ruck aus seinem weiteren zwei Verankerungen. Diese sind relativ robust und gehen dabei eigentlich nicht kaputt. Wichtig ist nur dass man gerade zieht und beim Einbau die richtige Lage trifft, damit sie nicht abbrechen.
Seilwinde
Die Seilwinde ist der Retter in der Not. Logischerweise muss die Seilwinden demnach auch gut gepflegt und gewartet werden. Denn es kommt recht häufig vor, dass uns von Touren oder Reisen berichtet wird auf denen jemand auf seine Seilwinde angewiesen war und diese einfach den Dienst versagt hat. Das ist natürlich sehr ärgerlich, denn die Seilwinde baut man ja gerade für solche Zwecke an und sie gehört ja auch durchaus zu den teureren Anbauteilen.
Daher ganz wichtig: Pflegen der Seilwinde!
Die Seilwinde liegt recht exponiert an der Front des Fahrzeuges und wird recht häufig durch Schlammwasser oder gar Schlamm hindurchgeschoben. Das Seil verschlammt ebenfalls oft. Nach jeder intensiven Offroad Fahrt und min. 1 mal im Jahr sollte die Winde also gereinigt und geprüft werden.
Dazu sollte als erstes das Seil abgerollt werden und sauber gemacht. Anschließend muss das Seil wieder sauber auf der Rolle aufgewickelt werden. Achtung, hier sehr vorsichtig sein, wenn man mit den Fingern am Seilwindenfenster agiert!!!
Neben dem Seil selbst sollte man sich aber auch um die Elektronik kümmern. Dazu sollte der Deckel abgeschraubt werden und die Mechanik sauber gefettet werden. Ansonsten noch einmal alle elektrischen Verbindungen prüfen, reinigen und schon ist die Seilwinde wieder einsatzbereit für den nächsten Ausflug.
Ein Hinweis: Defekte Seile würde ich unmittelbar austauschen. Die Seilwinde ist (gerade für Alleinreisende) oft ein Retter in der Not. Sowas muss zuverlässig sein. Was nützt einem das teure schwere Teil wenn es nicht funktioniert.
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